Indigo wird erwachsen

Das fledermausohrige Tierchen ist nun ein Jahr alt. Indigo bleibt unser Aussie, der den Rassestandard sehr genau gelesen hat. Geht nicht, gibt´s nicht: Keine Aufgabe ist ihr zu schwierig, sie ist sehr aktiv, manchmal auch nervtötend laut, triebig, sehr genau in ihren Bewertungen, nimmt alle gestellten Aufgaben überaus ernst, ist zuweilen recht territorial, ein bisschen größenwahnsinnig und oftmals das, was man wohl „verhaltensoriginell“ nennen kann :-) Meistens ist sie aber super auf den Punkt, schon mal lieb verkuschelt, dann wieder voller Flausen und leistungsbereit… ihr Akku wird auch irgendwie nie leer! Tatsächlich treffen fast alle Eigenschaften auf sie zu. Sie ist ein Hund der Extreme, soviel steht fest!

Indigo ist nicht gerade der Easy-Going-Köter wie Cayú, sondern echt „´ne Marke für sich“ aber macht unendlich viel Spaß!

Inzwischen hat der Schwimmbert selbstverständlich auch den „Weißen Hai“ gemacht und hüpft weiterhin munter von allen Steinen und Stegen, in Bäche, Weiher und auch ins Meer. Auf Bäume kraxeln ist auch super. Ich sag nur: Unsere "One-Girl-Freak-Show" :-)

Sie ist ja tatsächlich sowas wie ein kleiner hündischer Kosmopolit und Weltenbummler: Geboren in den USA, übern großen Teich geflogen, in Holland gelandet, dann in Deutschland angekommen, war aber schon wieder unterwegs in den Urlaub nach Bornholm. Den fand sie prima und hat sich sooowas von mustergültig und wie ein alter Hase benommen: Fähre fahren, viele Leute, fummelnde Kids… Eine echt coole Socke! Ja, ich staunte nicht schlecht!!!

Wasser ist und bleibt ihr Element. Der Bert hat im Urlaub auch gelernt, dass manche Gewässer seltsam salzig sind. Auch, dass sich Wasser mehr bewegt als sonst. Hohe Wellen machen Fun! Aber reinbeißen, festhalten oder töten oder was auch immer, nee, kann man nicht. Was wiederum in ihren Augen recht doof war! Stelle auch gerade fest, dass sie auf allen neueren Fotos immer nass ist :-)

Die erste Hitze ist bereits überstanden, Indigo hat Geburtstag gefeiert und hält uns noch immer mächtig auf Trab. Bei der Vergabe von Temperament hat sie sich mindestens dreimal wieder hinten angestellt. Aber das wussten wir ja schon :-)

Sie ist immer für einen Lacher gut, kommt auf seltsame Ideen, ist und bleibt unser kleiner Nervtod, wenn auch ein seeeeeeeehr süßer (was sie dummerweise zu wissen scheint)!

Sie ist immer noch eine halbe Portion, ich warte auf etwas mehr Fell, wobei es doch sehr praktisch ist, dass sie nach dem täglichen Schwimmen ratzfatz wieder trocken ist und deutlich weniger Dreck ins Haus bringt als die explodierten Sofakissen :-)

Der Kindskopf hat hier bis auf das Bordertier (der olle Linus bleibt dabei, Indigo findet er aaaaaaaaaaaaaaaaaaaabsolut unnötig und er möchte seine Ruhe haben) alle Hunde geknackt: Sie spielt besonders viel mit der fusseligen Omma Sky, die über die Tour noch mal so richtig jung wird. Reibungspunkte gibt es keine, im Gegenteil, die zwei sind Topf und Deckel. Ich habe selten zwei so unterschiedliche Hunde so wunderbar und ausgeglichen miteinander spielen sehen. Auch zwischen Cayú und Indigo ist das eine echte Affenliebe, wobei sie ihm auch gehörig auf den Wecker gehen kann (Öhrchenverputzen bis kurz vor dem Wundwerden) und ich mir manches Mal wünsche, dass er sich von ihr nicht alles gefallen lässt. Aber der Horst bleibt lieb und gütig :-) Außerdem liebt er sie dann doch sehr. Auch Hank bleibt wacker bei Bertis Nervattacken. Er ist sowas wie ihr „Outdoor-having-fun-Onkel“, von dem man sich vieles abschauen kann.

Indigo war (gelinde gesagt) nicht sehr umweltsicher, als sie hier eingezogen ist. Doch von Unsicherheiten sind wir nun meilenweit entfernt. Sie hat sogar an der Stadtrallye auf dem Weihnachtsmarkt teilgenommen. Wie selbstverständlich ist sie mit Zoe mitgetrabt, als wenn sie nie was anderes getan hätte. Ich bin wirklich sehr stolz auf die zwei!

Von Dorothys Ziegen hat sie sich wohl auch einiges abgeschaut: Sie hüpft wie diese und klettert mindestens genauso gut. Nichts ist zu hoch, zu wackelig, zu schwierig!

Der Bert kann aber auch schon mal ganz schön zickig sein: Andere Hunde „auf Augenhöhe“, womöglich noch hibbelige Junghunde, die mag sie gar nicht leiden und besteht auf Distanz. Nach der ersten Hitze differenziert sie noch mehr. Mit Jungvolk hat sie es nicht so und besonders junge, aufgekratzte, aufdringliche Rüden findet sie echt suboptimal. Im Gegensatz dazu ist sie selbst aber bei erwachsenen und souveränen Hunden ein aktiv-demütiger Nervzwerg allererster Kajüte! Sie sucht sich ihre Spielpartner jedenfalls sehr genau aus. Aber passt ihr einer in den Kram, gibt es kein Halten mehr. Entweder ist sie im „Ich-find-dich-scheiße-Modus“ oder im „Ich-lieb-und-schleim-dich-in-Grund-und-Boden-Modus.“ Ich sag ja, sie ist in allem extrem! Im Übrigen ist sie gar nicht so rassistisch wie andere Aussies: Neben den hauseigenen Hunden liebt sie ihre Labbi-Spielfreundin Socke, den Kooiker Luke und ihre Flat-Mix-Hündin Maira, die ebenso meschugge sein kann wie Indigo selbst :-) Wenn man die zwei ließe, sie wären nach acht Stunden noch nicht fertig mit ihrem Ringelpietz!

Schmusiger wird sie, aber das Sinnlich-Zärtliche von Sky oder Cayú hat sie (noch) nicht. Aber einmal täglich (mindestens) piekt sie wohl Amors Pfeil: Dann ist sie so voller Liebe, schleimt herum, läuft zu allen Zwei- und Vierbeinern und muss dringend „kuschelnerven“. Mit ihren gerade mal 16 kg passt sie sogar prima auf den Schoß. Dachte, diese Phasen wären bald rum, aber nix da. Sie hält noch durch und es ist ihr ziemlich egal, ob sie uns und aller Welt damit auf den Wecker geht oder nicht!

Indigo ist unglaublich clever! Zoe und sie rocken jetzt schon die Bachelorklasse im Crossdogging und ich denke, sie könnten im nächsten Quartal auch schon locker bei den Mastern melden. Der Grundgehorsam ist einfach nur spitze, sie ist extrem aufmerksam, nicht nur immer bereit, sondern dabei auch sauschnell mit einer genialen Auffassungsgabe. Mit ihr zu Arbeiten (völlig egal, was) macht extrem viel Spaß!

Im Alltag und unterwegs ist auf sie immer Verlass; Man muss nix zweimal sagen, sie baut keinen Mist, ist Zoes abendlicher Joggingpartner, hört uns immer zu und schaltet niemals auf „Off“.

Also kurz gesagt: Läuft bei uns! :-)